Donnerstag, 17. Oktober 2013

"Himmelsfern" von Jennifer Benkau

Buchinfos:
Titel: Himmelsfern
Autorin: Jennifer Benkau
Erscheinungsdatum: September 2013
ISBN: 978-3-8390-0143-1
Seitenzahl: 496
VerlagScript 5

Klappentext:
"Noa verliebt sich. Doch ihr bleiben nur zwei Wochen. In zwei Wochen wird der Junge, den sie liebt, dem Menschsein den Rücken kehren, vielleicht für immer.
Hat ihre Liebe unter diesen Umständen überhaupt eine Chance? Wird der Schmerz am Ende nicht viel zu groß sein?
Doch Noa kennt das Spiel mit dem Feuer – ihre Leidenschaft ist der Tanz mit den brennenden Poi. Wird sie es schaffen, ihre Furcht zu bezwingen, so wie sie bei jedem Training, jedem Auftritt ihre Angst überwindet? Denn sie ist seine einzige Hoffnung …"


Inhalt:
Nach einem U-Bahn Unglück, welches Noa in ihren Ferien überlebt hat, ist nichts mehr in ihrem Leben so, wie es vorher einmal war. Ein geheimnisvoller Junge hat sich in der Bahn auf sie geworfen, was ihr das Leben gerettet hat, ist aber hinterher spurlos verschwunden. Noa ist fasziniert und macht sich auf die Suche nach ihm, wobei sie Marlon begegnet. Er warnt sie vor Stephan Olivier, Noas Retter aus der U-Bahn, doch warum sollte sie Marlon glauben, wo er sie doch zusammen mit seinem Bruder und einer Freundin entführt hat? Am liebsten würde sie ihn vergessen, nach dem er sie wieder frei gelassen hat. Doch irgendetwas fasziniert Noa an Marlon, so dass ihre Gedanken immer wieder zu ihm zurückkehren.

Meine Meinung:
Bei Jennifer Benkaus neuem Roman "Himmelsfern" handelt es sich um ein einteiliges Jugendbuch mit Fantasy-Elementen und vor allem einer schönen Liebesgeschichte. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Noa.

Da der Klappentext noch nicht allzu viel aussagt, bin ich ohne große Vorstellungen an das Buch heran gegangen und die Autorin hat mich, ein weiteres Mal, nicht enttäuscht. Schon der Beginn ist interessant, wo Noa im Prolog von der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens erzählt und meint, dass sie diese dennoch kein zweites Mal treffen würde. Dies hat mich natürlich auf das Warum neugierig werden lassen, welches der Roman auch liefert.

Durch ein U-Bahn-Unglück lernt Noa in ihren Ferien Marlon, seinen Bruder Corbin und deren Bekannte Emma kennen. Doch nicht gerade unter angenehmen Umständen, denn die drei haben Noa entführt, als sie näheres über ihren Retter aus der U-Bahn, Stephan Olivier, in Erfahrung bringen wollte. Wie schon in ihren anderen Büchern lässt Jennifer Benkau einen auch in Himmelsfern wieder ein wenig im Unklaren, was die Motive der Charaktere angeht. Dies finde ich immer besonders schön, da einem so schön viel Raum zum spekulieren bleibt und nicht alles gleich vorhersehbar ist. Ist der im Klappentext erwähnte Junge Noas Retter Stephan Olivier? Oder doch eher Marlon, der nach der Entführung versucht, sie näher kennen zu lernen? Und wieso sind er, Corbin und Emma hinter Stephan Olivier her gewesen?

Die Protagonistin Noa war mir von Anfang an beim Lesen sympathisch, genauso wie ihr Vater, der sie nach der Trennung von Noas Mutter alleine groß gezogen hat. Auch das Verhältnis der beiden fand ich sehr schön und vor allem auch realistisch. Durch seine Schichtarbeit hat Noa viele Freiräume, bekommt aber auch Ärger, wenn sie einfach mal so weg bleibt. Da Noa aber ein sehr ehrlicher Mensch ist, macht sie so etwas eher selten, sondern sagt ihrem Vater immer Bescheid. Die Art fand ich sehr lustig, denn Noa kam immer zu ihrem Vater mit dem Satz "Ich habe ein Geständnis und eine Bitte".

Interessant fand ich auch die Idee der Autorin, wie Marlon Noa sein Geheimnis enthüllt hat und auch seine Begründung dafür. Denn hätte er es ihr einfach so erzählt, hätte sie ihm bestimmt nicht geglaubt. Stattdessen hat er ihr Stück für Stück eine Geschichte zum Lesen gegeben, so dass Noa sich von selbst zusammen reimen musste, was denn nun mit ihm los ist. Auf diese Weise konnte ich als Leser auch gut mit Noa miträtseln. Noas Hobby, das Poi-Spielen, fand ich auch sehr interessant, denn die Autorin hat sehr eindrucksvoll beschrieben, wie Noa mit den Flammenbällen hantiert und dies auch immer wieder auf ihr alltägliches Leben übertragen.

Fazit:
Mit "Himmelsfern" hat Jennifer Benkau eine schöne, aber auch traurige Liebesgeschichte geschaffen ,bei der sich nicht alles auf den ersten Blick durchschauen lässt. Anfangs gab es für mich teilweise noch einige Längen, doch insgesamt war es sehr spannend und zum Ende hin kaum noch aus der Hand zu legen, so dass es von mir 4,5 von 5 Muscheln gibt.


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